Aus unserer Redaktion: CDU Heilbronn im Wahlkampfmodus?
Unser Redakteur meint zur Gemeinderatssitzung vom 23. Oktober 2025 in Heilbronn:
Die CDU Heilbronn zeigte sich bei der letzten Gemeinderatssitzung ungewohnt laut.
Es war wieder einer dieser Abende, wie man sie in Heilbronn kennt:
Vorbesprochen, vorbereitet, abgestimmt.
Die Themen laufen wie geschmiert – kleine Anmerkungen hier, ein paar freundliche Floskeln dort, und am Ende gehen die Hände einmütig nach oben.
Auch diesmal: Worthülsen, Verständnis, Zustimmung.
Diese Einstimmigkeit ist oft erschreckend, weil sie selten dem Wohl der Bürger, sondern meist dem Frieden im Gremium dient, so zumindest ist es mein Eindruck.
CDU Heilbronn: Kritik statt Abnicken
Und dann – plötzlich – ein Moment der Aufregung.
Zwei Mitglieder der CDU-Fraktion Heilbronn ergreifen das Wort und sprechen von Blockade, Vertuschung und Verschleierung.
Klingt nach Mut, oder?
Doch wer die Heilbronner Kommunalpolitik kennt, weiß: Wenn die CDU laut wird, dann meist nicht gegen das System, sondern gegen die eigene Bedeutungslosigkeit.
Die CDU Heilbronn, deren erklärter Hauptgegner laut Medienberichten die AfD ist, hat offenbar den Wahlkampf entdeckt – und das nun sogar im Gemeinderat.
Das ist neu.
Vielleicht bleibt’s beim Versuch – doch immerhin: Für ein paar Minuten war das Ende des Abnickens spürbar.
Stellungnahme von Dr. Raphael Benner, Fraktionsvorsitzender der AfD-Stadtratsfraktion Heilbronn
„Die Darstellung der Heilbronner Stimme über die letzte Gemeinderatssitzung vom 23.10.25 ist zutreffend. Spannend sollte es erst beim Tagesordnungspunkt Anfragen werden. Dort wurde die Verwaltung in ungewohnter Weise hart kritisiert. Es ging um die Reaktion der Verwaltung auf Anfragen und Anregungen der Stadträte. Manche Anfragen bleiben monatelang unbeantwortet. Das wurde endlich einmal von zwei mutigen Räten angesprochen.
Der Tagesordnungspunkt ‚HMG – weitere Budgeterhöhung‘ zur Finanzierung von Sicherungsmaßnahmen für den kommenden Weihnachtsmarkt bot Redebeiträge von allen Fraktionen. Im Artikel der Stimme wurden die Aussagen von allen Fraktionen zitiert – nur nicht von uns. Ich habe als Einziger nämlich die Ursache für die kostspieligen Maßnahmen genannt, nämlich die verfehlte Migrationspolitik. Das durfte natürlich nicht berichtet werden. Das Ganze hat System. Als Herr Friedl noch Redakteur war, wurde fair berichtet – jetzt haben die Redakteure gewechselt. Schade eigentlich!“